Tag 11 – Stokkvågen > Skaugvoll Camping

Wer morgens um 06:00 Uhr beim ersten Augenöffnen diesen Blick genießen darf (dann allerdings mit Sonne von hinten, das Bild zeigt die Abendszenerie), hat sicherlich keine Startschwierigkeiten. Wir hatten uns im Garten von Aline und ihrem Mann eingerichtet. Der Garten der beiden Holländer gibt wirklich was her, einen weicheren Untergrund hatten wir noch nicht.

Auch das „beste Frühstück an der Küste Norwegens“, wie Aline es nennt, erfüllte alle Hoffnungen. Von dem im Bild sichtbaren Angebot blieb fast nichts übrig. Für eine sportliche erste Etappe, um eine Fähre zu erwischen, war das sicherlich etwas üppig, aber – na ja. Nach einer herzlichen Verabschiedung ging es dann los. Die sonst übliche Kälte bekamen wir (zunächst) nicht zu spüren, denn wir waren am nordseitigen Ufer des Fjords unterwegs, was morgens Sonne erhält. Es war geradezu warm, sodass wir schnell die Windstopper auszogen.

Und hinter der nächsten Kurve kam er auch schon. Der Tunnel, den wir irgendwie nicht mehr im Kopf hatten. Und dieser hatte es in sich. Fast 3 Kilometer lang und eine einzige Kältekammer. Nach etwa sieben Minuten war er durchfahren und wir tiefgekühlt. Die darauf folgenden Anstiege nahmen wir daher dankbar an. Und es ging natürlich weiter mit Tunnel…

Radfahrer werden im Norden sehr ernst genommen. Um zu signalisieren, dass sich welche im Tunnel befinden, werden Autofahrer nach dem Drücken eines Knopfes effektiv darauf hingewiesen. Die Tunnel heute hatten alle Steigung, womit wir langsam in die Höhe kletterten.

Kletterei wird hier binnen einer Stunde für gewöhnlich belohnt. ????

Trotz Gegenwind kamen wir heute enorm gut voran. Denn hinter jeder Kurve eine neue, positive Überraschung. Sogar derart, dass wir uns irgendwann fragten, ob das alles nicht nur Attrappen und bemalte Leinwände sind. Denn ehrlich gesagt wirkte alles zu perfekt à la Postkarte. Na ja, Norwegen eben. Und sicherlich kein Grund, sich zu beschweren.

Zu perfekt oder kitschig? Decide yourself.

Langsam werden es auch mehr von diesen Fischfarmen, die hin und wieder die wilde Küste schmücken. Oder verunstalten, ganz abhängig von der Perspektive.

Da wir heute zwischen den Fähren meist „etwas mehr“ Zeit hatten, als wir brauchten, gab es viele Gelegenheiten zum Abhängen, Quatschen und Blödsinn machen. Und es stand ja schließlich etwas an: die Überquerung des Polarkreises. Leider auf der Fähre, aber SO WHAT!!! ????

Klein in der Bildmitte erkennbar: das Arctic Circle Monument von Vikingen.

Wer hätte es gedacht?! Vielleicht ein Hinweis darauf, wo ich mein Wochenend-Haus mal suchen sollte. Oder selbst bauen, denn was hier in Norwegen möglich wäre angesichts des Holzbestandes, geht in Richtung Blockhütte. Massiv und roh. Viele der Häuser scheinen hier sehr leicht und „wartungsintensiv“ gebaut zu sein. Selten als im Detail würdige Repräsentanten der natürlichen Gegebenheiten.

Die Berge werden mächtiger, der Bewuchs spärlicher und die Natur insgesamt gewaltiger in ihrer gesamten Erscheinung. Noch hält Roberts Theorem vom „immer Besseren“ jeder Prüfung stand.

Unser Fährprogramm funktioniert hervorragend. Zwischen den Überfahrten sind wir aber oft zu schnell, sodass Wartezeiten entstehen. Trotz Reifenpanne vor der zweiten Fähre des Tages. Und dann muss man eben erfinderisch sein. Hier auf dem aufgeheizten Asphalt ein kurzes Entspannungs-Fango in der Hoffnung, dass Robert mich weckt, wenn die Fähre heranschippert. (Er hats getan.)

Tag 10 – Brønnøysund > Stokkvågen

Was kann schon schiefgehen, wenn diese 3 Zutaten zur Hand sind? Sonne, Räder und zwei Typen, die ganz weit am Horizont etwas sehen, das man mit bloßem Auge noch nicht sieht…

Dieser Samstag hatte 3 Fährüberfahrten für uns vorgesehen, was etwas Planung braucht. Er begann jedoch ganz ausgezeichnet mit frühen Sonnenstrahlen direkt aufs Zelt. Und kurz vor Abfahrt warfen wir noch einen Blick auf die Dinge-Sammlung der Campingplatz-Besitzerin – ein wahres Museum.

Auf dem Weg zur zweiten Fähre hatten wir für 20 Kilometer fast zwei Stunden Zeit. Und die nutzten wir, denn es gab viele atemberaubende Ausblicke, die wir festhalten mussten.

Was nun deutlich wurde, sind die veränderten Windverhältnisse an der exponierten Küste. Stramm und kühl aus westlicher Richtung, was hin und wieder eine Extra-Herausforderung zum Strampeln hinzufügt.

Ja, die Berge werden höher und die Höhenmeter fordernder. Doch müssen wir auch feststellen, dass wir fitter geworden sind. Energiehaushalt und das Gefühl für das, was wir uns abverlangen können, haben sich optimiert. Was aber nicht heißt, dass wir es nicht hin und wieder übertreiben. Ballern macht einfach noch zu viel Spaß. Der kalorische Durchsatz ist nach wie vor außerordentlich.

Hin und wieder kommt es dann aber doch zu absurden Situationen, wie am Vortag, als Robert meinte: „Ich glaube, heute Abend werde ich keine Süßigkeiten mögen. Brauche die nicht mehr so.“ Ganz offensichtlich blanker Unsinn. Der Abend bewies es dann noch.

Lokale Magazine bringen uns immer wieder auf neue Ideen oder bestätigen alte. Dank unseres guten Vorankommens stehen die Lofoten jetzt wieder auf der Liste. Und das hat gleich zwei positive Aspekte:
(1) eine wahnsinnig schöne Landschaft, durch die wir uns bewegen dürfen (bei hoffentlich bestem Wetter) und
(2) wir sind weg von der stressigen, von Autos und Lkw befahrenen E6. Da muss man uns als Natur-Afficionados natürlich nicht zweimal fragen.

Nach wie vor beeindrucken einzeln stehende Häuser, die ob ihrer Lage zum Träumen einladen. Zugefrorene Seen und Loipen in greifbarer Nähe und einen warmen Kamin daheim greifen den kommenden Jahreszeiten vor und sind gerade nur schwer vorstellbar. Dennoch, das sind die Seiten Norwegens, die besonders mich ansprechen. Nimmt man dann noch die Skitouren hinzu, die sich hier geradezu aufdrängen, dann war das nicht der letzte Besuch in dieser Gegend.

Zwischendurch auch mal sichtlich etwas erschöpft. Drei Fährübersetzer am Tag schlauchen eben. 🙂 An dieser Stelle muss allerdings lobend erwähnt werden, dass wir schon dreimal beim Versuch, die Überfahrt zu bezahlen, mit den Worten „Just go!“ inklusive Lächeln „gefördert“ wurden. Vielen Dank, liebe Fährfreunde!

Was jetzt noch ansteht, ist ein Einkauf fürs Wochenende. Da Sonntags die Läden nicht öffnen, muss der Onboard-Vorrat gefüllt sein. Und Kalorien wiegen richtig was – egal, ob am Bauch, oder noch in der Verpackung.

Nachtrag:

Nun ist uns tatsächlich unser als so wichtig angekündigter Abendeinkauf gerade durch die Lappen gegangen. Blog und Burgeressen ließen uns die Zeit vergessen. Da samstags die Läden bereits um 18:00 Uhr schließen, standen wir kurz nach 18:00 Uhr natürlich doof da. Also eilten wir noch zur Tankstelle und deckten uns da mit den nötigsten Sachen ein, die wir am Sonntag brauchen würden. Nun sind wir stolz mit unserem Rucksack unterwegs, in dem die teuersten Aufbackbrötchen, Schokoriegel, Salami und Käse lagern. Total Upper-Class eben….

Mit etwas Frust hängten wir dann noch ein paar Kilometer dran, die uns mit 14 km und gewaltiger Steigung nochmals alles abverlangten. Mit einem dicken Burger im Bauch doch recht anspruchsvoll. Belohnt wurde das allerdings mit eine Wahnsinns-Abfahrt, noch wahnsinnigeren Ausblicken und schließlich der super-netten Holländerin Aline, die mit ihrem Mann hier am Fjord wohnt und uns ihren Garten zum Zelten zur Verfügung stellt. Und sie macht uns morgen ein leckeres Frühstück. Ganz am Schluss vor der Galerie kommen noch ein paar der nun gewonnenen Eindrücke.

Ein Highlight des Tages war sicherlich die Helgeland-Brücke mit eine Bauhöhe von 138 m, größter Spannweite zwischen 2 Stützen von 425 m und einer Durchfahrtshöhe von 45 m. Beeindruckend, da wir fast 10 Minuten unterwegs waren, das gesamte Bauwerk zu überqueren. Der Blick von da oben aus war betörend. Blau schimmerndes, glasklares Wasser. Und endlose Fernsicht. Fragen?

Trotz wirklich spürbarer Oberschenkelmuskulatur (wir vermuten noch immer, dass Bienen häufig spontan in den Oberschenkel stechen) sind wir gerade abends in einer Weiterfahrlaune, da die Dämmerung der gesamten Landschaft eine bezaubernde Atmosphäre verschafft. Allein die schlagartig sinkenden Temperaturen motivieren uns dann doch, das Zelt aufzuschlagen und die Vorzüge der Schlafsäcke in Anspruch zu nehmen.

Tag 9 – Pampa > Brønnøysund

In der Pampa zu landen bedeutet zwar keine Dusche (was echt nicht so schlimm ist …), bietet aber andere Vorteile. Einer davon ist, dass man meist ganz allein ist. Und damit verbunden eine fast schon unheimliche absolute Stille. Das führte dazu, dass wir eine irrsinnig erholsame Nacht hatten. Fast 7 Stunden Schlaf. Einzig ein gelegentliches Bimmeln von den Schafen, die wirklich überall frei herumlaufen, erinnerte uns daran, dass auch noch andere Wesen da waren.

Schon der verhältnismäßig kurze Weg zur ersten Fähre – wir hatten heute zwei kleine Übersetzer in unseren Weg geplant – bot uns atemberaubende Aussichten. Es war kühl, doch der Wind stand günstig, somit war es ein Katzensprung zum Hafen und wir hatten Zeit, oft auch mal stehen zu bleiben.

Norwegen ist bekannt für eines seiner Haupt-Export-Produkte: den norwegischen Lachs. Bei den Mengen, die davon gegessen werden, braucht man natürlich ausreichende Kapazität zur Produktion. Hier sieht man eine dieser Farmen, in denen gezielt Lachse zur industriellen Verarbeitung gezogen werden.

Wenngleich die Fähren sehr einfach sind – die Überfahrten dauern im Schnitt 20 Minuten – so will für das leibliche Wohl doch gesorgt sein. Eine emsige junge Dame bereitete Waffeln in der Kombüse zu, über die sich Robert „wie ned ganz g’scheit“ freute. Sein Kalorienbedarf und noch viel mehr seine Fähigkeit, diesen zu stillen, sind mittlerweile zu beeindruckender Hochform aufgelaufen. Hier ein Klassiker mit Erdbeermarmelade. Auf der zweiten Fähre ließen wir uns dann dazu überreden, den heimlichen Super-Snack der Norweger zu probieren. Skeptisch nahmen wir die Waffeln mit einer Extra-Portion Butter und dem norwegischen Braunen Käse darauf entgegen. Nach dem ersten Bissen war klar: das brauchen wir täglich!

Die Berge werden größer….
Den nächsten Hafen in Sicht …
… um noch schönere Aspekte Norwegens zu erkunden.

Trotz teilweise ungünstiger Windrichtungen (von vorn z.B.) ging es richtig gut voran. Hinter jeder Kurve eine neue tolle Überraschung – Robert’s Versprechen, dass es immer noch besser würde, haute auf der ganzen Linie voll und ganz hin.

Unsere beiden Leidenschaften – für Robert die See, für mich die Berge – waren seit heute gleichzeitig und vollumfänglich bedient. Neuseeland-Bedingungen, nur vermutlich etwas besser. Hm.

Norwegen ist ja nicht gerade bekannt dafür, Tunnel zu haben … (Gelächter!) Manchmal müssen wir tatsächlich einen nehmen. Aber nur ungern, denn das sind wahre Kältekammern. Falls möglich, dann umfahren wir Tunnel gerne und nehmen die zusätzlichen Höhenmeter genauso gerne in Kauf. Die Szenerie entschädigt alles.

Abends kamen wir auf einem sehr urigen Campingplatz unter. Leider waren die vielen kleinen Hütten bereits alle schon belegt (man fühlt sich ein bisschen wie ein Hobbit im Elfenland), aber wir hatten ja unser Zelt.

Die Betreiberin – eine ältere Dame – hatte einen Faible für „Ramsch“ und dafür extra ein kleines Museum eingerichtet. Alles Dinge, die man sich zu Hause natürlich niemals hinstellen würde ????.

Den Abend ließen wir entspannt ausklingen und genossen die Atmosphäre mit angenehmen Gesprächen mit weiteren (teils sehr interessanten, aber auch kuriosen) Gästen. Vom gemütlichen Reiseradler „Hannes“ aus Hirschberg, über einen respektabel Deutsch sprechenden Norweger („he pretends to be Norwegian”), bis hin zum Schamanen mit ostdeutschem Dialekt war alles vertreten. Eine Finnin war bspw. mit ihrem 125er Motorrad bereits seit mehreren Monaten unterwegs, ohne definitivem Ziel oder Zeitplan. Den ein oder anderen Übernachtungstipp auf den Lofoten haben wir uns schon abgeholt. Wir werden sehen…

Tag 8 – Trondheim > Pampa

Unser Motto von Anfang an lautete: „Bis Trondheim geben wir Gas und ab da wird es Urlaub.“ Das sollte sich heute bewahrheiten. Nun gut…

Wir verließen Trondheim mit der Fähre. Ein kleines, jedoch nicht weniger flottes Gefährt. Noch im Hafen gab der Kapitän Vollgas, was besonders Robert bewundernde Worte entlockte. Sie brachte uns binnen 25 Minuten zum anderen Ufer, wo wir nach einem improvisierten Bord-Frühstück (es gab nen Liter Joghurt und Croissants) gestärkt auf die Bikes sprangen. Jetzt konnte der Urlaub beginnen, wir waren bereit. Und die Überraschung kam sofort.

Zum Einfahren bekamen wir gleich mal 8% Steigung. Was nicht zu schlimm war, denn es war total bewölkt und mit 13°C recht kühl. Die Tagesbedingungen jedenfalls waren gesetzt.

Herausfordernd war, dass wir aufgrund der Kälte und des Gegenwindes zunächst gut angezogen waren. Das baute beim Klettern Stauhitze und viel Feuchtigkeit unter der Kleidung auf, weswegen wir zum Aufstieg nur leichte Kleidung wählten. Die logischerweise folgenden Abfahrten waren dann aber so kühl, dass wir schnell schnatterten. Kompromiss war angesagt.

Der Urlaubsteil enttäuschte uns nicht. Es ging nach der ersten massiven Anhöhe immer am See entlang. Ein See, der im Ammersee-Format begann, sich aber dann zu einem Gewässer im Bodensee-Format entwickelte. Klares Wasser, unglaubliche Ufer und zwei strahlende Gesichter. Und das Beste: nach etwa 3 Stunden Fahrt klarte es auf und wir waren auch noch von Sonne umgeben. Roberts inflationär verwendeter Spruch „Es wird noch besser!“ traf heute auf der ganzen Linie zu.

Die Landschaft änderte sich laufend. Und wir spürten in unseren Beinen deutlich, dass die Höhenmeter mehr zum Thema wurden. Langsam werden aus Hügeln Berge, aber die Schönheit der Natur wirkt wie Doping. Man spürt nichts von der Anstrengung. Und auch die Wege enttäuschten nicht. Wir konnten durchweg Straßen nutzen, da der Verkehr sich sehr in Grenzen hielt. Teilweise war die Ruhe geradezu unheimlich. Langsam stellte sich ein Gefühl von absoluter Freiheit ein.

Unterwegs gabelten wir noch einen jungen Mann aus Bristol auf, der auf dem EuroVelo 1 unterwegs war. Im Bild nicht sichtbar ist sein Rad – das wohl abenteuerlichste Arrangement mit zwei Rädern, das wir je gesehen hatten. Und eine Reise damit zu unternehmen war allemal tollkühn, wie die Geschichten, die er uns erzählte, bestätigten. Ein Held für sich, aber sehr sympathisch. Aufgefüttert mit Kaffee, süßer Energie und Himbeeren machten wir uns auf unsere eigene Weiterfahrt auf, weiter entlang eines immer noch besser werdenden Seeufers (gefühlt Binnenmeerufers).

Nach einer unwiderstehlichen Verlockung „zum Ballern“ taten wir das auch und legten damit einige Kilometer in sehr kurzer Zeit zurück. Bei einer Pause wurde mal wieder klar, dass sich das rächen könnte. Aber vermutlich waren es einfach nur ein paar Bienchen, die uns in die Oberschenkel gestochen haben…

Ab diesem Teil der Route fahren wir auch auf dem EuroVelo 1, der von Trondheim bis zum Nordkapp verläuft und die Lofoten einschließt. Ob wir die Lofoten mitnehmen, wissen wir noch nicht genau. Wir folgen jetzt dem EuroVelo 1 jedoch erstmal mindestens bis Bodø, danach schauen wir mal. Als wir endlich Namsos, unseren festgelegten Wiederaufladeort, erreichten, waren wir froh. So unglaublich die Tour auch war, die nun zunehmenden Höhenmeter sind spürbar.

Jetzt gehts noch darum, strategisch klug zu planen, um möglichst viele Fähren unterzubekommen und keine Zeit zu verlieren. Bei 15 Fährüberfahrten (falls wir die Lofoten mitnehmen) ist das gar nicht so einfach. Wer hätte es gedacht – Köpfchen muss mit bei einer solchen Exkursion. ????

Bei der Nachtplatzsuche wurden wir erfinderisch. Auf ein Schild reagierend, welches „frei übersetzt“ etwa „zum Verkauf“ andeutete, spazierten wir durch eine Wochenend-Hüttensiedlung am Berghang. Und ganz am Ende stand sie, die zu verkaufende Hütte. Natürlich leer. Und genau dort schlugen wir im Garten bzw. auf der Veranda unseren Nachtplatz auf. Ein auf einem Felsvorsprung hinausgebauter Freisitz diente uns dann noch als wunderbarer Vesperort.

Tag 7 – Kvikne > Trondheim

Nach einer regnerischen Nacht kletterten wir erstaunlich fit aus dem Zelt und sahen wieder mal: nichts. Die Wolken hingen tief, aber es war trocken.

Nach einem kurzen Frühstück ging es los in Richtung unseres ersten Meilensteines am Ende des ersten Reiseabschnittes: Trondheim. Bis hierher wollten wir einfach Strecke machen, um für die nachfolgenden Abschnitte genügend Luft zu haben. Denn die haben es planerisch in sich. Details kommen später noch genug. Wir waren sehr gut drauf, denn es standen nur 120 km Tagesleistung an, was uns in Trondheim Erholung versprach.

Unser großes Glück heute war, dass die Straßen bereits getrocknet waren. Das beseitigte die Gischt, die vorbeirasende Lkw produzieren und uns im Handumdrehen wieder durchnässt hätte. Was wir nicht erwarteten, war die Emsigkeit am Gaspedal, das bei trockenem Wetter noch stärker ausgeprägt war. Es schien, als würden die Brummi-Fahrer jedes Quäntchen kinetische Energie von einer Abfahrt in die nächste Auffahrt mitnehmen wollen, denn bergab fehlte nicht mehr viel zum Überschallknall. So ballerten auch wir wieder endlose Straßen entlang.

Von Radwegen hielten wir uns dieses Mal gezwungenermaßen fern, denn es gab kaum welche. Die Hauptachse entlang der E6 ist bis Trondheim fast alternativlos. Angesichts der militanten Haltung der Lkw allerdings hätten wir durchaus auch schlechte Radwege genutzt. Das unbehagliche Gefühl jedenfalls, wenn sich hinter uns eine Schlange von Fahrzeugen aller Art aufbaute, wenn die Straße nicht übersichtlich war, erzeugte in uns bisweilen Stress. Man hat einfach das Gefühl, die gesamte nordischen Wirtschaft zu schwächen, wenn man in den Zeitraffer-Straßenbetriebsablauf bremsend eingreift. Im Bild zu sehen übrigens der erste Lkw, der bergab eher defensiv unterwegs war.

Kleiner Exkurs zum Thema Radweg: unserer Euphorie für die schwedischen Radwege folgend nahmen wir anfangs jeden Hinweis auf einen norwegischen Radweg an und fanden uns sehr oft auf unbefestigten Schotterwegen wieder. Gift für unsere Räder bzw. Reifen, denn die müssen bis zum Nordkap durchhalten. Zwischen der von uns so empfundenen „Rad-Nation“ Schweden und dem „Lkw-Land“ Norwegen (lediglich ein erster Eindruck, finale Entscheidung fällt noch) liegen für Velo-Enthusiasten jedenfalls Welten. Stand heute ist das freundliche blaue, auffordernde Radweg-Gebotsschild ein sehr deutliches Warnsignal à la „Vorsicht, gefährlicher Weg!“

Nachdem die größte Kletterei des Tages passiert war, kühlte uns die kilometerlange Abfahrt dermaßen aus, dass wir nur noch warmen Cappuccino im Sinn hatten. So schön dann die Auslage in der Konditorei auch war – wir konnten darin nur noch Brennstoff sehen. Kalorien für kinetische Energie.

Schließlich kam immer mehr Vorstadt-Atmosphäre auf. Es roch nach Trondheim. Ein letzter Anstieg noch, dessen Bewältigung uns eine junge Langlauf-Athletin eindrucksvoll demonstrierte: 5 km bei 3-4% Steigung im Doppelstock-Einsatz. Ohne Pause. Chapeau!!! Aber auch wir waren flott unterwegs… denn oben winkte uns eine Süßigkeit. Gesalzene Schokoladen-Karamellbomben sollten es sein. Und die knallten wirklich. 😉

Trondheim war von Anfang an super. Freundliche Gesichter, Sonne und eine Wahnsinns-Seeluft. Daher kam ein erster Halt direkt am Dom, dem Nidaros-Dom, sehr gelegen. Nidaros geht auf den alten Namen Nidaros zurück, den Trondheim früher zur Zeit der Gründung im Jahr 997 n. Chr. trug. Der imposante Bau hat drei sehr berühmte Orgeln, zwei davon von deutschen Orgelbauern, aus Berlin und Bayern.

Das Hotel direkt am Hafen hatten wir schnell gefunden. Räder mit aufs Zimmer, gesamte Ausrüstung gelüftet und getrocknet und alle Wäsche gewaschen. Von Hand natürlich, selbst ist der Mann. Während alles vor sich hin trocknet, sind wir schonmal in der Stadt, um erneut Kalorien zu suchen.

Fündig wurden wir im „SOT“ am Hauptplatz. Mit der einfallsreichen Idee, Burger essen zu wollen, stolperten wir über das Sushi-Buffett. Kaum darüber nachgedacht begann auch schon der Ladevorgang. Köstliche, sehr hübsch angerichtete Leckereien verhätschelten unsere Sinne. Und parallel entstand dieser Blog vom 7. Tag unserer gemeinsamen Reise. Bon Appetit!

Tag 6 – Deset > Kvikne

Was für eine ruhige Nacht (mal vom Schnarchen abgesehen). Dennoch haben wir geschlafen, wie zwei Bären. Warum wohl? Nun ja, das zeigte sich schnell. Denn unsere gestrige Baller-Phase hat Spuren hinterlassen: bleierne Oberschenkel.

Ballern am Montagnachmittag….

Zur Erklärung: manchmal läuft es einfach. Und wenn dann das System von Endorphinen nur so schäumt, dann tappt man schnell auch in die typ. Dopamin-Falle und „ballert“ selbst die Berge einfach hoch. Weils einfach dermaßen Spaß macht. Die Quittung kommt in der Regel 1-2 Tage später.

Da es bei den norwegischen Schnaken auch Frühaufsteher gibt, haben wir auf unser Frühstück verzichtet und wollten dafür am Weg irgendwo anhalten. Gesagt, getan. Nur dass wir da schon wieder 25 km hatten. Noch halbwegs erträglich, denn es war sehr flach. Dieser Findling lud uns dann direkt ein.

Feiner Käse kam aus dem Rucksack heraus. War gut, dass wir im Freien waren, denn der Geruch ist ein eigenes Kapitel. 😉

Mit je einem halben Liter Trinkjoghurt – das können die Norweger richtig gut – im Bauch ging es dann weiter. Bis zum ersten ernsteren Berg…

Ob es nur die schlechte Energiewirtschaft vom Vortag war, oder der schon wieder zu schnelle Tritt (die tolle Umgebung motiviert halt zum Voranstrampeln), wissen wir nicht. Vermutlich beides. Wir waren so platt! Da konnten wir uns nur mit den schönen Häuschen ablenken und jede Menge Kommentare dazu abgeben. Ja genau, reden konnten wir dann doch noch. Hmmm.

Die große Herausforderung stand noch vor uns, als wir bei einem plötzlich auftauchenden Road-Café mit Truckern davor Halt machten. Rob krallte sich Zucker und Phosphorsäure mit Wasser (auch Cola genannt) und ich ein Fruchtwasser, das nach Scheibenwaschflüssigkeit schmeckte. Wurscht, die Himbeeren machten es wett. Und das hatte dann seinen Effekt…

Mit Blutzucker bis unters Schädeldach ging es los. Ein endlos langer Schlauch niemals endenden Anstiegs. Zwar nur überschaubare 3-4%, aber eben lange und ohne Unterbrechung. Die Straße allerdings war so gut, dass wir vor lauter Begeisterung fast vergaßen, dass es aufwärts ging. Mannmann. Oben angekommen folgte eine rasante Abfahrt, die uns völlig trocknete. Jetzt musste wieder etwas Energie her.

In Tynset angekommen warf Robert den Anker an einer Pizzeria, wo wir uns mit der fettigsten Salami aufbunkerten, die man sich vorstellen kann. Super lecker! Weil er aber schon wieder die Süßigkeiteneinkäufe für den Abend plante, bekam er erstmal nur ein kleines Stück von der Pizza und musste warten.

Aber der Tag war mit der Pizza ja noch nicht gelaufen. Kaum aus der Stadt raus und am ersten längeren Anstieg kamen die ersten Tropfen. Egal, wie wir strampelten, wir entkamen der Schauerfront nicht.

In Regenkleidung also kämpften wir uns empor. Zum Kampf wurde es allerdings durch unsere neue Entdeckung: die Fahrpraxis der Norweger. Entgegen den rücksichtsvollen Schweden haben sie hier eher eine deutsche Fahrkultur. Schnell, hektisch und immer knapp an anderen vorbei. Besonders die Lkw scheinen größtes Vertrauen in ihre Brensen zu haben, so schnell wie die in den Bergen herumkurven.

Unsere Wahl, die Strecke nach Trondheim über die RV 3 zurückzulegen, ist leider alternativlos. Und diese ist eben als fast einzige Transitroute auch heftig befahren. Während der Regenstunden waren also Lkw und deren Gischt der Haupt-Stressor, der uns letztlich auf unseren letzten 30 km ziemlich zermürbte.

Dann kam noch unser 1.000-km-Moment dazu, den wir dann mit bereits eingestelltem Regen genießen durften. 🙂 Damit haben wir mit der morgigen Ankunft in Trondheim auch etwas mehr als unser erstes Drittel der Reise hinter uns.

Wir schafften es dann noch, in den letzten Supermarkt weit und breit eine Viertelstunde vor Feierabend hineinzurennen und uns mit Ersatz für unsere verbrannten Kalorien auszustatten. Auf einem Campingplatz, der nur von alten Dauercampern spärlich belegt ist, kamen wir unter und genossen einen schönen, aber kühlen Abend im Freien.

Tag 5 – Lillestrøm > Deset

Der Tag begann herrschaftlich mit einem ausgiebigen Frühstück und frisch gewaschener Klamotte. Lilleström war insgesamt eine Ladestation, denn auch der vorabendliche Burger mit Nachos war ein Festmahl. Gut gestärkt verließen wir also die Stadt, um dann ein erstes Warm-Up an der ersten langen Steigung zu erhalten. Oben angekommen erleichterten wir uns erstmal um die inzwischen bereits durchgeschwitzte Kleidung. Die Sonne hatte auch bereits die Wolkendecke durchbrochen.

Fühlte sich ein wenig an, wie ein letztes Mal so richtig Zivilisation erleben, bevor es in die Pampa geht. Wobei – Lilleström und Life…. (fragt Robert dazu).

Wir mussten feststellen, dass Hotels eigentlich nur dazu da sind, dicke und unbewegliche Leute noch dicker und noch unbeweglicher zu machen. Nichtsdestotrotz – wir nahmen die Kalorien auch mit, denn wir brauchen sie ja. Lecker wars allemal!

Mit optimal bedecktem Wetter und knapp 20°C strampelten wir die ersten 50 km sehr locker herunter. Dennoch macht sich die zunehmend „norwegischere“ Landschaft bemerkbar: es wird hügeliger. Die Phasen, wo es „klotzen“ heißt, werden häufiger. Aber analog nehmen ja auch die genussvollen Abfahrten zu, die alle Mühen sofort belohnen. Mit Zins, denn Norwegen bietet gewaltig was fürs Auge. Nur die Leute gucken bisweilen grimmig.

Ich musste feststellen, dass die Radkonfiguration noch nicht optimal war. Knie und Achillessehne meckerten etwas. Durch einige Anpassungen an Sattel und Tri-Lenker, sowie Voltaren an den kritischen Stellen, war auch das schnell gelöst. Wichtig, denn wir nehmen die kleinen und großen Anstiege zunehmend progressiv und beherzt an.

Unser Flow wurde dann doch kurz unterbrochen, als wir feststellen mussten, dass Roberts Reifen ja gar nicht aus Vollgummi waren!! Sie sind tatsächlich hohl und die Luft kam eben raus. Schnell geflickt und wir waren wieder unterwegs. Zuvor machten wir uns jedoch noch an unsere Reifen und fummelten mit Pinzette und Messer alle Steinchen, Dörnchen und Scherbchen aus unseren Reifen. Denn alles, was da drinsteckt, arbeitet sich mit den Kilometern immer tiefer ins Material. Ergebnis ist klar.

Erstaunlich: Robert fuhr mit diesen „Slicks“ (Conti GP 4Season) nun 5.200 km weit ohne jegliche Probleme. Dabei hatte er sie nie kontrolliert und absolut unpfleglich behandelt.

Nach einer sehr fixen 10-Kilometer-Etappe – bzw. Sprint – kamen wir in Elverum an. In diesem etwas belebteren Örtchen (mit Jahrmarkt) hatte Robert ein gutes Café ausgemacht, wo wir uns auf unseren Cappuccino freuten. Das Café (Kafe Øst) bot eine unglaublich gemütliche Atmosphäre, entspannte Musik zum Träumen und war jetzt genau das richtige für uns. Leider war ich während des Aussuchens nicht anwesend, was mehrere Süße Stückchen, Eiscreme und dergleichen zur Folge hatte. Robert eben, wenn der Blutzucker minimal erniedrigt ist….

Hier noch ein Kommentar von Rob zu seinem Cappuccino (der sicherlich eine 9 auf der 10er-Skala verdient hat), während ich hier an diesem Blog-Post arbeite: „Das ist der erste Cappu, der obendrauf eine Zimtkrone hat. Das wäre mal was richtig tolles für Olaf, damit hätte der Spaß!“ Olaf, herzlichen Glückwunsch, Robert denkt an alles.

Das Café war eine Super-Gelegenheit, diesen Blog zu schreiben und gleichzeitig bei tollem Eis die Abendessenspläne auszuhecken. Wir konnten uns so ziemlich alles auf unserem Tisch vorstellen.

Jetzt geht es gleich weiter zum Zielort in etwa 60 km Entfernung: Deset. Da soll es ein Plätzchen direkt am Wasser geben. Gut, denn trotz einer solchen Hatz gelingt es nicht, den Mief der Funktions-Kleidung abzuschütteln. Das geht dann mit Wasser und Seife. 😉

Diese Ergänzung muss noch sein: die verbliebene Distanz legten wir fast im Überschall zurück. Was für ein Flow. Und sicherlich bekloppt, wenn wir unsere Beine morgen nochmal einsetzen wollen. Aber das wars allemal wert!

Der Weg dorthin führte uns über lange Waldstraßen durch richtige Wichtel-Siedlungen hindurch. Eine Idylle könnte fast nicht perfekter sein. Einzig die fast auf deutschem Niveau sehr „knapp“ und schnell überholenden Passanten (derer es zum Glück nur wenige gab) rissen uns gelegentlich aus der Trance.

Am Ziel in Deset angekommen waren wir baff. Deset ist ein dermaßen toller Ort, unser Nachtplatz direkt am Wasser, mit Enten und einem sonnengebadeten Vesper – so verkauft sich Norwegen wirklich gut!

Na ja, bis auf die Mücken. Und unser Autan interessiert die nicht die Bohne. Da wird gestochen, was der Rüssel hält….

Tag 4 – Häresjön (See) > Lilleström

Tag 4 startete phantastisch: beim Blick vom Nachtlager aus über den See sah man – nichts. Sehr nebelig, was aber besonders reizvoll war, denn man konnte drauf lostrampeln, ohne die Hügel zu sehen. ????

Mit viel Gequatsche und Gelächter ging es dann etwa 40 km mit sehr hohem Schnitt dahin, bis wir uns der norwegischen Grenze näherten. Nach kurzem Kaffee und einigen Gesprächen mit sehr aufgeschlossenen Schweden, ging es anschließend dann in Norwegen weiter. Wir nannten sie „Grenzposten“ – sie wirkten wie einfache alte Leute, waren aber mit ihren Smartphones und Apps zu allem informiert…

Dann ging es weiter, bis um die Mittagszeit das Wetter umschlug und wir bis in die frühen Abendstunden von ergiebigen Regen begleitet wurden.

Belohnt wurde der dennoch schnelle Ritt mit einer abendlichen Sonne ins Gesicht und natürlich hervorragendem Essen.

Tag 3 – Byendal > Häresjön (See)

Tag 3 begann mit einer frühen Abfahrt und schneller Einkehr bei einem irrsinnig guten Bäcker. Ausgestattet mit allerhand Power-Nahrung (im Grunde das Zeug, das Omis mit ihren Omi-Freundinnen alltäglich zum Kaffee spachteln) ging es dann auf die Strecke. Bis wir in Göteborg Rehe mitten in der Stadt beobachten konnten. Irre – Bilder ansehen!

Es lief außerordentlich gut, wir gönnten uns zwischenzeitlich sogar eine Softeis-Eskapade (ja, fragt Robert nach der Story), von der aus wir mit etwa einer zusätzlichen Mega-Kalorie (= 1.000 kcal) zur Weiterfahrt antraten. Da heute der Wind uns streckenweise einen Vorgeschmack präsentierte auf das, was in NOR auf uns zukommt und die Strecke deutlich hügeliger wurde, waren die Kalorien auch gleich verheizt und in Druck auf den Pedalen umgewandelt.

Was waren wir froh, als wir unser Ziel, den Häresjön-See, erreichten. Dort konnten wir gerade noch hineinspringen und das Zelt aufbauen, ehe es mit einem etwa einstündigen intensiven Schauer losging. Gut genährt und mit geputzten Zähnen ging es dan um etwa 21:00 in die Schlafsäcke. Und während Robert bereits regeneriert, tippe ich noch diese Zeilen hier auf dem Expeditions-Laptop.

9h Schlaf und dann heißt es wieder: „Attacke!“ Wir freuen uns irrsinnig über die geballten Eindrücke dieses Landes, die freundlichen „hej“-sagenden Menschen und darüber, dass wir beide von Druck- und Scheuer- und sonstigen Problematiken nur sehr wenig geplagt sind. Haben also viel Zeit, nach links und rechts zu sehen. ????

Tag 2 – Bjuv > Byendal

Auch Tag zwei lief praktisch wie geschmiert. „Es läuft wie ein Länderspiel“ – so könnten wir den Tag in Kurzzusammenfassung darstellen. Windverhältnisse, Temperatur und Motivation haben sauber mitgespielt. Einzig ein kräftiger Schauer am Nachmittag wollte uns dann an die Wirklichkeit Skandinaviens erinnern. Aber wir – klar – konnten uns in ein reizendes Café retten, noch ehe der erste Tropfen fiel. Und bei Cappuccino, Kuchen wie von Oma sowie tollen Tischnachbarn konnten wir die Stunde ganz gut aushalten.

Wir waren von Anfang an von den gigantischen Grundstücken (zumeist auch nicht umzäunt) mit wahnsinnig tollen Häusern sehr begeistert. Platzprobleme, wie in Deutschlands Großstädten, scheint es hier nicht zu geben. Eine Villa ist schöner als die andere. Beinahe alle Grundstücke zeichnen sich durch gigantische und perfekt (durch Rasenroboter) gepflegte Rasenflächen aus. Diese Euphorie war sicher auch ein Stück weit vom Gefühl getragen nun endlich in Schweden zu sein. Aber seht selbst…

Ordentlich Rückenwind sicherte uns eine vernünftige Tageskilometerleistung. Nach 180 km erreichten wir einen Zeltplatz, auf dem wir zuvor ein kleines Zimmer gebucht hatten. Am Abend dann Wäsche aufbereiten und auch selbst mal etwas Kontakt mit Wasser und Seife, das mischte die Karten neu für die kommenden Tage. Nicht zu vergessen die sehr fettigen, aber genau deshalb so sauleckeren Pizzas, die dann auch die nächtliche Verdauungsphase zu einer großartigen „Ladestation“ machten.