In der Pampa zu landen bedeutet zwar keine Dusche (was echt nicht so schlimm ist …), bietet aber andere Vorteile. Einer davon ist, dass man meist ganz allein ist. Und damit verbunden eine fast schon unheimliche absolute Stille. Das führte dazu, dass wir eine irrsinnig erholsame Nacht hatten. Fast 7 Stunden Schlaf. Einzig ein gelegentliches Bimmeln von den Schafen, die wirklich überall frei herumlaufen, erinnerte uns daran, dass auch noch andere Wesen da waren.

Schon der verhältnismäßig kurze Weg zur ersten Fähre – wir hatten heute zwei kleine Übersetzer in unseren Weg geplant – bot uns atemberaubende Aussichten. Es war kühl, doch der Wind stand günstig, somit war es ein Katzensprung zum Hafen und wir hatten Zeit, oft auch mal stehen zu bleiben.
Norwegen ist bekannt für eines seiner Haupt-Export-Produkte: den norwegischen Lachs. Bei den Mengen, die davon gegessen werden, braucht man natürlich ausreichende Kapazität zur Produktion. Hier sieht man eine dieser Farmen, in denen gezielt Lachse zur industriellen Verarbeitung gezogen werden.



Wenngleich die Fähren sehr einfach sind – die Überfahrten dauern im Schnitt 20 Minuten – so will für das leibliche Wohl doch gesorgt sein. Eine emsige junge Dame bereitete Waffeln in der Kombüse zu, über die sich Robert „wie ned ganz g’scheit“ freute. Sein Kalorienbedarf und noch viel mehr seine Fähigkeit, diesen zu stillen, sind mittlerweile zu beeindruckender Hochform aufgelaufen. Hier ein Klassiker mit Erdbeermarmelade. Auf der zweiten Fähre ließen wir uns dann dazu überreden, den heimlichen Super-Snack der Norweger zu probieren. Skeptisch nahmen wir die Waffeln mit einer Extra-Portion Butter und dem norwegischen Braunen Käse darauf entgegen. Nach dem ersten Bissen war klar: das brauchen wir täglich!



Trotz teilweise ungünstiger Windrichtungen (von vorn z.B.) ging es richtig gut voran. Hinter jeder Kurve eine neue tolle Überraschung – Robert’s Versprechen, dass es immer noch besser würde, haute auf der ganzen Linie voll und ganz hin.
Unsere beiden Leidenschaften – für Robert die See, für mich die Berge – waren seit heute gleichzeitig und vollumfänglich bedient. Neuseeland-Bedingungen, nur vermutlich etwas besser. Hm.


Norwegen ist ja nicht gerade bekannt dafür, Tunnel zu haben … (Gelächter!) Manchmal müssen wir tatsächlich einen nehmen. Aber nur ungern, denn das sind wahre Kältekammern. Falls möglich, dann umfahren wir Tunnel gerne und nehmen die zusätzlichen Höhenmeter genauso gerne in Kauf. Die Szenerie entschädigt alles.

Abends kamen wir auf einem sehr urigen Campingplatz unter. Leider waren die vielen kleinen Hütten bereits alle schon belegt (man fühlt sich ein bisschen wie ein Hobbit im Elfenland), aber wir hatten ja unser Zelt.
Die Betreiberin – eine ältere Dame – hatte einen Faible für „Ramsch“ und dafür extra ein kleines Museum eingerichtet. Alles Dinge, die man sich zu Hause natürlich niemals hinstellen würde ????.
Den Abend ließen wir entspannt ausklingen und genossen die Atmosphäre mit angenehmen Gesprächen mit weiteren (teils sehr interessanten, aber auch kuriosen) Gästen. Vom gemütlichen Reiseradler „Hannes“ aus Hirschberg, über einen respektabel Deutsch sprechenden Norweger („he pretends to be Norwegian”), bis hin zum Schamanen mit ostdeutschem Dialekt war alles vertreten. Eine Finnin war bspw. mit ihrem 125er Motorrad bereits seit mehreren Monaten unterwegs, ohne definitivem Ziel oder Zeitplan. Den ein oder anderen Übernachtungstipp auf den Lofoten haben wir uns schon abgeholt. Wir werden sehen…